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27.05.2019

Machtstrukturen und Sexualmoral offen diskutieren

Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) setzt sich dafür ein, dass innerhalb der Kirche offen diskutiert wird, Strukturen und Moral kritisch bearbeitet und Reformen umgesetzt werden.

Die Konferenz der Geschäftsführungen diskutierte dazu mit der Journalistin Christiane Florin.
Der SkF ist Frauenwohlfahrtsverband in der Kirche. Mit seiner Fachlichkeit und seiner direkten Nähe zu vielen unterschiedlichen Menschen ist er Teil und Gesicht der Kirche. In den bundesweit 138 SkF-Ortsvereinen sind alle ehrenamtlichen und beruflichen Mitarbeitenden auch von der aktuellen Lage der katholischen Kirche betroffen. Stellvertretend für alle Mitarbeitenden im SkF formulierten Verantwortliche aus SkF-Ortsvereinen, dass die Loyalitätskrise im Zentrum der Kirche angekommen sei.
Die Mitarbeitenden setzen aus tiefstem Herzen die Botschaft der Nächstenliebe in ihrer Arbeit um. Aber nicht wenige fragen sich, wie sie dies im Namen der Kirche weiter tun können. Die Kirche könne ihre Glaubwürdigkeit nur zurückgewinnen, wenn sie die Probleme beim Namen nennt und ungute Machtstrukturen und Machtmissbrauch überwindet. Zu den notwendigen Reformen gehöre der Umgang mit Sexualität und Körperlichkeit. Der SkF hat schon vor Jahrzehnten begonnen, Sexualpädagogik zu entwickeln und Angebote zu machen, die Kinder und Jugendliche, Männer und Frauen in ihrer sexuellen Selbstbestimmung und ihrer persönlichen Grenzsetzung unterstützen. Das hat dem Verband innerkirchlich auch Kritik eingebracht. Die SkFVerantwortlichen begrüßen, dass die Kirche nun erkennt, dass derartige Konzepte zum Schutz und zur Vermeidung von sexueller Gewalt dringend notwendig sind. Sie betonen, dass Präventionsschulungen auch für Priester gelten müssen und nicht nur für Laien in den verschiedenen Arbeitsfeldern.
Die SkF-Leitungskräfte hoben hervor, dass sie ihre Einrichtungen auf dem Boden des christlichen Menschenbildes und der Nächstenliebe leiten. In dieser Verbundenheit mit der Kirche fordern sie die notwendige Offenheit in der Diskussion und die Umsetzung von Reformen in der Kirche ein. Sie unterstützen auch die Forderung nach der Zulassung von Frauen zu Weiheämtern. Der SkF ist solidarisch mit Verbänden und Initiativen, wie Maria 2.0, die sich mit Kampagnen deutlich für die dringenden Reformen engagieren.

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